Augusto Giacometti
Augusto Giacometti (1877 – 1947) ist einer der ersten Maler ungegenständlicher Kunst. Seine tachistisch anmutenden Abstraktionen sind die ersten Beispiele für ein neues Sehen; er ist ein Wegbereiter für moderne Tendenzen in der Malerei in der wichtigen Zeit um 1900. Nach seinen eigenen Angaben hat er damit um 1898 begonnen.
Er nimmt damit nicht nur in der Schweizer Kunst, sondern auch international einen wichtigen Platz ein. Zeitlebens bleibt jedoch auch die Auslotung der Grenzen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit eines seiner Hauptanliegen.
In Stampa im Bergell geboren, ist er ein Vetter zweiten Grades von Giovanni Giacometti, dem Vater von Alberto und Diego Giacometti. Er wächst auf dem elterlichen Bauernhof auf, besucht in Stampa die Primarschule, in Zürich die Sekundarschule, dann die Kantonsschule in Chur. Er beschliesst, Maler zu werden und besucht die Kunstgewerbeschule in Zürich. Es folgen Studien in Paris bei Eugène Grasset, dann hält er sich in Florenz auf, wo er sich intensiv mit der Frührenaissance befasst. 1915 lässt sich Augusto Giacometti in Zürich nieder, wo er nahe des Bellevue-Platzes ein Atelier findet. Es folgen viele Reisen nach Italien, auch in den Norden nach Stockholm, Oslo, Amsterdam, aber auch nach Tunis, Kairuan, Algier Marseille. In Zürich wurde er mit dem bekannten Sammler Richard Kisling bekannt, lernte 1917 auch die Künstler aus dem Dada-Kreis kennen, z.B. Sophie Taeuber-Arp, Hugo Ball, Marcel Janco u.a.w. Trotz grosser Anerkennung blieb der Bergeller seiner einfachen, bescheidenen Lebensweise treu. 1934 wurde er in die Eidgenössische Kunstkommission gewählt, war sogar deren Präsident von 1939 bis zu seinem Tod 1947.
Das Werk von Augusto Giacometti findet zunehmend auch international Anerkennung, besonders in seinen frühen, richtungsweisenden Farbkompositionen.